Auszug aus der Einführung zur Ausstellungseröffnung, Kunstforum Gummersbach 12/2009

Rike Stausberg verwandelt 2-dimensionale bearbeitete Flächen in
Gebirge von Geschichten, größer als man selbst.
Sie montiert die Realität in ihre Bilder.
Die Flächen entwickeln sich aus der Tiefe nach vorn.
So schließt sich ein erweiterter poetischer Kreis um die extraordinären
Leinwand- und Papierformate der Künstlerin.
 
Die Wirkung ihrer ausdrucksstarken, nie aufgeregten Bilder verstärkt sie enorm
durch Farbkompositionen und Erweiterung in Diptychen und Triptychen.
Analog einem Baukasten, mit dessen Variablen der Betrachter verfahren
und seine Spannungsmuster entwickeln kann.
 
Stausbergs Arbeiten benötigen keine Distanz,
 
um ihren Tiefensog fassbar zu machen.
 
 
Sie ertragen und erfordern die Musterung aus der Nähe.
 
Der Abstand zwischen Bild und Betrachter ist kürzer als anderswo.
 
Es ist reizvoll die Bilder Rike Stausbergs nahezu lesen zu können,
 
denn sie sind eine in hohem Maß greifende soziale Instanz,
 
sie können überall auf der Welt übersetzt werden.
 
 
 
Es ist anzunehmen, dass einige der Sammler ihrer Bilder zu denen gehören,
die in den Arbeiten einen mitunter strengen und doch liebevollen Spiegel entdecken wollen.
 
Mir fällt der Ausspruch eines Kollegen ein,
der einmal nach dem Besuch einer ART BRUT-Ausstellung schrieb:
 
„Es ist, als ob wir einmal „HALLO“ in den Hexenkessel Welt hineingerufen haben
doch schnell weggerannt sind, ehe jemand antworten konnte.“
 
Rike Stausberg hat auf die Antwort gewartet.
 
Marise Schreiber
Kunstkritikerin